Extremes Sicherheitsbedürfnis

Fragen zur Unterstützung mit Reiki bei Krankheit und Problemen sowie zum Fernreiki-Kreis.

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sunny181274
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Beitrag von sunny181274 »

Einen wunderschönen guten Morgen...

Hallo Penny, Du schreibst:
Vielleicht sollte man sich über das Verstehen erst mal richtig freuen. Stattdessen will der Ehrgeiz geplagte Mensch sofort die nächste Stufe erreichen: Heilung.
Ist vielleicht ein bisschen viel auf einmal.

Ich denke schon, dass Du Recht hast und ich bin auch wirklich dankbar dafür, trotz allem ist es so, das einem oftmals nicht lang Zeit zum Freuen oder Ausruhen bleibt. Wenn es darum geht, Grundbedürfnisse zu sicher oder wieder aufzubauen bedarfs der raschen Handlung.
Mir ist aber bewusst, dass Heilung seine Zeit braucht und die werd ich mir nehmen...spätestens Anfang September nach meiner Einweihung :D

Sicherlich ist Geduld bei mir nicht grad grossgeschrieben, das muss ich schon zugeben... aber selbst da bekomm ich grad meine Aufgabe...durch einen Menschen der mich liebt und ich ihm das auch glaube, er allerdings auch noch sehr in oder an einer alten Partnerschaft hängt und auch diesen Menschen liebt. Und genau hier bin ich an dem Punkt wo ich feststelle, ich kann nicht mehr tun als da sein, present sein, stehen bleiben und los lassen, und ihm die Entscheidung geben. Ich weis, das ich in diesem Punkt keine Entscheidung treffen kann, brauch, denn ich weis was ich will.

Dein Satz:
Die materielle Sicherheit ist ein Problem, dass zwar mit fehlendem Urvertrauen zu tun hat, das ich aber ansonsten - heute nicht mehr - auf mangelnde eigene Kompetenz zurückführe. Dahin bin ich mit Hilfe von Reiki gekommen.Reiki hat sich für mich also schon als sehr lohnend erwiesen.

Hier hast Du mich sehr zum Nachdenken gebracht. Bei mir ist es tatsächlich nicht anders... ich verfalle nicht in Panik weil ich evtl. keine Wohnung finden könnte, meine finanzielle Seite oder meine Scheidung nicht auf die Reihe bekommen könnte, sonder schlicht aus dem Grund, weil ich nicht weis wie ich diese Dinge angehen muss...es nicht gelernt habe bei wem ich welche Anträge stellen muss, z.B.

Sicher ist es schön, wenn finaziell einfach Sicherheit da ist...die Frage wie viel Luxus jeder braucht ist eine andere....mir fäll da die Geschichte die Engelsgleiche damals gepostet hat und vor kurzem nochmal erwähnt wurde ein.

Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass jeder Mensch der diesen Wunsch nach Ruhe, Bestand und Erfüllung, Heilung hat, und bereit ist dafür auch "hinzusehen", diese bekommen wird.

Es grüsst Euch herzlichst.... sunny
Es ist gut so wie´s ist, weil´s so ist wie´s ist.
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runningman
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Beitrag von runningman »

Hallo Sunny,

deine Situation ist wirklich schwierig und sicher auch belastend, besonders, was dein Kind betrifft. Ich denke ich kann das nachvollziehen, auch aus eigener Erfahrung.
Ich meinte nicht, dass man sich überhaupt keine Gedanken zu machen braucht, wenn der materielle Hintergrund wegbricht, schliesslich muss ja jeder von etwas leben. Ich denke aber, dass man dann schon feststellen kann, was für einen persönlich wirklich von Bedeutung ist, dass man merkt, wieviel man für die eigenen Bedürfnisse wirklich braucht und was vielleicht sogar eher Ballast darstellt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, selber und in meinem Umfeld, dass wirklich das meiste, was man braucht auch in der Nähe zu finden ist, manchmal sind dies Dinge, Menschen, Erfahrungen, Gefühle an die man zunächst gar nicht gedacht hat. Was du nur mit grossem Aufwand erreichen kannst ist möglicherweise im Moment gar nicht "dran", die Dinge, die wichtig und "dran" sind kommen oft einfach, scheinbar von selbst, auf einen zu, diese Erfahrung habe ich seit ich in Reiki eingeweiht bin gemacht.
Ich wünsche Dir Kraft und Vertrauen und allen einen schönen, sonnigen Tag

Stefan
Penny
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Beitrag von Penny »

Hallo Sunny,

die Geschichte von Engelsgleiche muss ich noch mal lesen....

Ich schätze, Heilung nimmt sich die Zeit die sie braucht und wir lernen dabei zwangsläufig Geduld, wenn wir denn wirklich an Heilung interessiert sind.

Bezüglich praktischer Dinge: Frag einfach. Frag auf den Ämtern, sage, dass du keine Erfahrungen damit hast (man lässt sich nicht täglich scheiden). Ich bin sicher, dass du Menschen findest, die dir gerne helfen. Und du wirst erfahren, dass es die Mehrzahl der Menschen ist, die sich damit nicht auskennt. Dafür gibt es dort Angestellte. Wir sind eine arbeitsteilige Gesellschaft. Es kann nicht jeder alles wissen - und du weisst sicher andere Sachen.

Ich vermute, dass wir die emotionalen Ziele, die wir anstreben, auch erreichen können. Wenn der Wunsch erst mal ein Bewusstsein geschaffen hat, läuft die Sache unaufhaltsam - meine Meinung.

einen schönen Abend wünscht dir


Penny
Penny
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Beitrag von Penny »

Ähm, habe gerade die Geschichte von Engelsgleiche gelesen.
Das ist (wohl nicht zufällig) meine Lieblingsweitererzählgeschichte. Die kam bei mir mal im Deutschunterricht vor.
Schön, mal wieder auf sie zu stoßen.

Liebe Grüße

Penny
Andi Y
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Beitrag von Andi Y »

Hi,

mit dem Problem Unsicherheit und Angst hab ich auch zu kämpfen. In den letzten Wochen gings aber echt aufwärts und ich möcht euch berichten was mir da geholfen hat.
Vor einem Jahr bin ich in Reiki 1 eingeweiht worden, mitlerweile in Reiki 2. Ich wurde aber auch dadurch nicht wirklich ruhiger. Mein Verstand ist glaub ich schon soo lange am Rasen durch die verschiedensten Gedanken, das das nicht so schnell greifft. Vielleicht sind meine ungelösten Probleme einfach zu viele, als dass ich so schnell ruhig werden könnte, ...
Ich bin/war wahrscheinlich zu stark Kopfgesteuert, weswegen es wichtig war meinen Geist, mein Wesen besser zu verstehen.

Mir fiel vor ein paar Wochen ein Buch mit dem Titel "Tao des Herzen" in die Hände von Safi Nindiaye. Die Autorin, die selbst Zen praktizierte, beschreibt darin eine Technik genannt Körperzentrierte Herzensarbeit. Sie vertritt die Auffassung, dass alle ungelösten Probleme sich in unserem Emotionalkörper ablagern, weil wir sie verdrängt haben, bzw. nicht mehr dazu fähig sind sie vollständig zu erleben. Die Emotionen machen sich dann bei jeder Gelegenheit bemerkbar und uns damit ständig die selben Probleme/Ängste, dabei müssten wir sie eigentlich nur vollständig erleben anstatt sie ständig wieder aufs neue zu verdrängen.
Die von ihr beschriebene Technik konnte ich leider nicht 100%-ig umstetzen, doch ich habe daraus etwas sehr wichtiges gelernt. Ich habe gefühlt, das meine Emotionen zu einem Problem an einer bestimmten Stelle sitzen und ich kann mich auch aus dieser Emotion lösen und zu meinem Kern zurückkehren, ruhig werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das mein neu gewonnes Verständnis um Emotionen. Seit dem kann ich mein Emotionen und Gefühle viel stärker spüren, was sehr schön ist.
Dieses Buch kann ich sehr empfehlen.

Da ich die Technik wie gesagt nicht 100%-ig umsetzten konnte war ich auf der Suche nach etwas neuem. Da mein Problem die Liebe ist, bzw. das verlieben bin ich auf folgendes Buch gestoßen: "Zen und die Kunst sich zu verlieben" von Branda Soshana. Das Buch basiert auf der buddhistischen Zen Lehre. Da die Autorin auch Paar- und Beziehungsterapeutin ist gibt sie einige Beispiele aus ihrer Arbeit in Verbindung mit Zen.
Ich bin von der Einfachkeit von Zen seit dem begeistert. Das Ziel ist die Bewusstwerdung des Meschen. Einer der Hauptaussagen: "Der einzige Mensch zu dem du finden musst, bist du selbst". Das wiederum bedeutet, dass jedes Problem das wir im aussen haben, eigentlich in unserem inneren zu suchen ist (Spiegelungsgesetzt). Da wie schon in diesem Thread mehrmals erwähnt, das Problem die vielen Gedanken sind, die in unseren Köpfen herumschwirren ist die Hauptübung des Zen eine zur ruhe führende Meditationsübung namens Zazen. Man sitzt im (Halb-)Yoga-Sitz und atmet bewusst. Man darf sich während dessen auch nicht bewegen, nicht mal wenns irgendwo juckt, man soll währendessen keine Energie an irgendetwas verschenden, nur seine Atemzüge zählen. Das fällt anfangs echt schwer. Während dieser 5-20 Minuten ist man voll und ganz mit dem Atmen beschäfftigt, so dass die Gedanken, die umherfliegen nicht mehr aktiv sind und man folglich auch keine Energie für sie verschwendet.
Mich hat es sehr viel ruhiger gemacht und ich konnte in vielen Situationen erst mal überlegen bevor ich "automatisch" gehandelt habe.
Einmal hat es mir sogar gegen Rückenschmerzen geholfen. Nach 10 Minuten Meditieren waren die Schmerzen weg.
Werd demnächst auch einen einführungskurs machen, weil ichs echt toll finde.

Wünsch euch alles Gute,
Andreas
Spiralfrau

Beitrag von Spiralfrau »

Andy - Danke für diesen tollen Erfahrungsbericht!

Das hilft bestimmt vielen hier auf ihrem Weg!

Regina
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TearOfJoy
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Beitrag von TearOfJoy »

Hallo Andi!

Ich hab grad "Aufwachen und Lachen" von Safi Nidiaye gelesen. Echt toll ihre Technik. Bin grad am Rumprobieren und hab schon einiges an verdrängten Ängsten, Sehnsüchten und festsitzenden Emotionen aufgespürt. Ist schon sehr interessant so eine bewußte Entdeckungsreise ins Innenleben.
Zusätzlich schick ich meinem Emotionalkörper Reiki. Da fällt das Fühlen, Beobachten und Annehmen leichter. :wink:
Ihre Bücher sind wirklich empfehlenswert.

LG Tear

(wenn's zu weit vom Thema wegführt, sorry)
If you see someone without a smile, give him one of yours :wink:
Penny
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Beitrag von Penny »

Hallo Andreas,

ich glaube, dieses Gedanken mal abstellen, ist ein sehr wichtiger Schlüssel zur inneren Ruhe. Und die Umsetzung fällt uns westlich geprägten Menschen oft sehr sehr schwer.

Irgendwo bin ich mal auf eine Aussage gestoßen, dass 80% unserer Gedanken immer um den selben Kram kreisen. Wie man nun bei Gedanken zu Prozentzahlen kommt, ist mir nicht ganz klar. Ich denke aber, es stimmt.
Nun mag ich aber auch meine Gedanken. Sie unterhalten mich auf´s Beste :wink: . Darum lass ich sie gerne laufen. Leider schiebe ich ihnen dann aber auch keinen Riegel vor, wenn sie sich zum 5.000 um die Wirtschaftskrise und die Auswüchse drehen, die diese möglicherweise noch annehmen wird.

Manchmal glaube ich, "ich mag meine Gedanken" ist genauso zu bewerten, wie "ich mag meine Zigaretten". Letztere habe ich vor ein paar Jahren wegggelegt und freue mich immer wieder darüber, wie gut es mir jetzt geht.

Durch Reiki-Meditationen bekomme ich nun doch schon ein bisschen Zugang dazu, einfach mal den Atem fließen zu lassen, oder nur eine positive Vorstellung zu verfolgen. Das macht schon etwas ruhiger und konzentrierter. Man könnte das kultivieren....

Einen schönen Abend und danke für deine "Methode".

Viele Grüße

Penny
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Sheelara
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Beitrag von Sheelara »

Das ist jetzt echt witzig... "Zen und die Kunst, sich zu verlieben" hat mir meine Freundin im Juni geschenkt und es war mir zu... hmmm... wie sag ich das? Es hat mich nicht da abgeholt, wo ich stand. Dann ist mir ebenfalls ein Buch von der Safi Nidiaye in die Hände gefallen, und zwar "Befreie deine Sehnsucht". Das war für mich dann der Bringer, denn die Sehnsucht zu FÜHLEN anstatt sich mit ihr zu identifizieren und dann dichtzumachen, weil das Ersehnte ja nicht da ist und es "niemals eintreffen wird", das hat ins Schwarze getroffen bei mir und gibt mir immer wieder Kraft, das zu fühlen, was ich will und wo ich hinwill, anstatt Angst zu haben... auch wenn ich es oft kaum aushalte, meine Sehnsüchte zu fühlen, tut so weh... seufz.

Danke für die Erinnerung an "meine" beiden Bücher, Andreas :wink:

Liebe Grüsse von Sheelara
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

Was "alte Muster" angeht ... ich habe diese Tage erst wieder erlebt, daß ich selber wohl ein Problem mit dem "Urvertrauen" zu hben scheine. Genau da bin ich besonders verletzlich.

Es mag sich für euch ziemlich seltsam anhören, aber ich hatte diese Woche ein Erlebnis, das mich unglaublich tief getroffen hat. Viel tiefer, als normal wäre.

Ich hatte mir *sehr* viel Mühe gegeben, vor 1-2 Monaten Blumen zu pflanzen. Auf das Grab meiner Großeltern. Viel Mühe, viel Liebe, eine schöne Symmetrie. Ich war richtig stolz auf mich. Sie sind auch erstaunlich groß geworden.

Ich war diese Woche mit meinen Eltern dort, weil Dinge zu erledigen waren.

Was tun sie, zuallererst, noch vor allen anderen Dingen ?

Sie reißen sie heraus und pflanzen ihre eigenen Pflanzen rein !

Mich hat das unglaublich tief getroffen, viel tiefer, als normal. Ich weiß jetzt schon, daß ich wochen brauchen werde, um mich davon zu erholen.


Das sind für mich die Probleme, mit denen ich zu kämpfen habe. Ich habe wieder einmal "gelernt", daß ich meinen Eltern nicht vertrauen kann, und das, obwohl ich so etwas schon irgbndwie brauche. Nur : Ich habe keine Alternativen.

Mal sehen, was daraus wird ...
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Penny
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Beitrag von Penny »

Moin Alrik,

das löst jetzt die Ursache nicht, aber hast du ihnen mal erklärt, wie du das empfindest? Hilft vielleicht, solche Gedankenlosigkeiten künftig zu vermeiden.

Das Problem mit dem mangelnden Urvertrauen scheint wirklich ein gesellschaftlich weit verbreitetes Problem zu sein. Seitdem ich darüber nachdenke, entdecke ich um mich herum, immer mehr Hinweise, dass "wurzellos" und "unsicher" gehandelt wird.

Nur den eigenen Lebensstil zu akzeptieren ist auch etwas, das vielen Sicherheit zu geben scheint.

Das mal als loser Gedanke so eingestreut :wink: .

Einen schönen Samstag wünscht

Penny
Zuletzt geändert von Penny am 16.07.2005, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Sheelara
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Beitrag von Sheelara »

Hallo Alrik,

Deine Geschichte hat mich sehr berührt, ich hab mal was ganz ähnliches erlebt, auch mit Blumen... es war mein 24. Geburtstag und ich hatte immer wieder mal bei meinen Eltern erwähnt, dass ich gerne auch mal Blumen bekommen würde, und meine Lieblingsblumen waren Iris. Ich war sowas von überwältigt, dass meine Mutter mich tatsächlich gehört und ernstgenommen hatte und einen riesigen Strauss Iris besorgt hatte für mich. Ich lebte damals in einer Wohnung im Haus meiner Eltern, zu der alle einen Schlüssel hatten... in dieser Wohnung nahm ich dann die Blumen aus der Vase und dekorierte sie um, wie es damals modern war, in einen riesigen Kübel, alle in die gleiche Richtung. Dann ging ich in den Keller Gymnastik machen, Musik hören und tanzen. Als ich gerade am offensten war beim Ausdruckstanz knallte meine Mutter schreiend in den Kellerraum, weinte und brüllte, dass sie mir nie wieder Blumen schenken würde, nie wieder. Sie hatte die Vase in der Hand, in der sie ursprünglich die Blumen drapiert hatte. Dass ich es anders schöner fand, hat sie so gekränkt, dass sie alles kaputtschlagen musste. Ich selbst stand schreiend und weinend im Keller, konnte mich nicht mehr rühren. Das ist für mich heute noch, nach 16 Jahren, eins meiner schmerzhaftesten Erlebnisse mit meiner Mutter.

Das ist so unsäglich respektlos. Und bei Deiner Geschichte fühle ich den gleichen Schmerz.

Ich bin gerade in einer Phase, wo ich abends vor dem Einschlafen auf bestimmte Themen Reiki schicke. Habe festgestellt, dass es am besten funktioniert, wenn ich meinen kleinen Teddy nehme, das Thema in den Teddy lege und mit den Symbolen plus Händen dem Teddy Reiki gebe. Jede, wirklich jede Nacht habe ich dann etwas zu dem Thema geträumt. Gestern abend war das Thema meine Kontrollsucht und meine Unterdrückung von Gefühlen, meine mangelnde Sicherheit. Geträumt habe ich, dass ich mit meinem Vater im Auto sass, wir fuhren ans Meer. ER war am Steuer und ich musste nichts tun, konnte mich zurücklehnen, vertrauen, mich sicher fühlen, wir würden ankommen. Als wir dort waren, verwandelte er sich in einen früheren Freund, der so ähnlich hiess und bei dem ich mich gesehen und respektiert fühlte, auf eine ganz andere Art. Dann ging es durcheinander, da waren viele Jugendliche, u.a. auch die Ex-Freundin von diesem Freund, es wurde schon dunkel und ich wollte ins Meer. Mein Papa wollte nicht mit, und das war egal. Denn im Wasser fühle ich mich sicher. Egal in welchem Wasser.

Daran hab ich in den letzten Tagen oft gedacht... den Umgang mit Wasser hat mein Vater mir beigebracht... es ist der einzige Bereich, wo er es wirklich geschafft hat, dass ich mich sicher fühle... vielleicht auch weil meine Mutter nicht dabei war, sie hatte nämlich Angst vor Wasser (so wie vor allem anderen auch). Er hat mir grossen Respekt vor dem Wasser beigebracht, Achtsamkeit... sowie Techniken, z.B. sich auf den Rücken legen mit Hohlkreuz, falls ich mal keine Kraft mehr habe, um mich auszuruhen, oder durch Wellen durchzutauchen, falls sie mir zu gross scheinen. In den letzten Jahren habe ich mich ans Fluss-Schwimmen herangetastet, mit viel Vorsicht und Respekt, und jetzt ist es so, dass die Momente, in denen ich im Rhein mit dem Rhein tanzen kann, die lebendigsten und sichersten für mich sind - getragen werden, umschmeichelt und gestreichelt werden, fast wie im Mutterleib sein und doch ständig in Bewegung, nichts tun müssen, wählen können, ob ich in der Bucht bleibe, wo ich nicht abgetrieben werde, ob ich weiter rausschwimme und gegen die Strömung schwimme oder mich ein Stück treiben lasse... gehalten und getragen werden und eine Wahl haben. Das fühlt sich für mich sicher an. Und ich danke meinem Papa dafür, auch wenn er in anderen Bereichen ebenfalls viel Scheisse gebaut hat... er hat mir das Wasser zurückgegeben und es geschafft, dass es einen Bereich gibt, in dem ich mich sicher fühle.

Danke dass Ihr alle hier so viel von Euch erzählt. Das ist ein grosses Geschenk.
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

Danke für euer Mitgefühl ...

Ich habe schon öfters versucht, meinen Eltern klarzumachen, wie mich solche Dinge berühren, aber sie sind in dem Punkt vergleichsweise "gefühlskalt". Meist sehen sie den Punkt gar nicht (so auch hier), und manchmal heißt es einfach ich "soll mich nicht so anstellen".

Da ich besonders sensibel bin, reagiere ich auch heftiger darauf.
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Sheelara
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Beitrag von Sheelara »

macht Dich das denn gar nicht wütend? Mich bringt das so auf die Palme, mehr als alles andere - wenn ich 3x etwas sage und immer noch nicht gehört werde, wenn ich weine und es ist so als weine ich gar nicht... dann schaukelt sich das hoch... das war in meiner Familie so, und obwohl ich sie schon seit 14 Jahren nicht mehr gesehen habe, lande ich immer wieder in dieser Angst, egal was ich sage, zeige, fühle, tue, mich sieht keiner, weil die anderen nur das sehen und hören, was sie sehen und hören wollen... und da bringt es überhaupt nichts, das anzusprechen. Wenn ich solche Dinge angesprochen habe, wurde ich auch entweder nicht gehört, oder wenn ich geschrien habe, getobt und konsequent gehandelt habe, dann gab's Dramen bis zur Selbstmorddrohung...

Vor Kurzem ist mir so ein Mann begegnet, mit dem ich vor Monaten ein richtig gutes langes Gespräch hatte. Er rief mich wieder an, als seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hatte und ich spürte schon, jetzt bin ich sein Strohhalm. Ganz vieles fühlte sich für mich nicht gut an, ich sagte es ihm und er sagte ja, wie gut dass Du das sagst, und drei Sätze später war es so als hätte ich überhaupt nichts gesagt! Dann schlug er selbst vor, mich nicht mehr anzurufen, ich dankte ihm, und als ich dann auflegte, rief er mich noch 10x an, bis ich ihn vor Wut zitternd anbrüllte. Dann war eine Woche Ruhe und er war wieder auf dem AB. Ich glaube es macht mich am meisten wütend, dass bestimmte Menschen die Macht haben, mich so wütend zu machen...

Bist Du echt nicht wütend?

Sheelara (neugierig und interessiert)
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Beitrag von Penny »

Alrik schrieb:
Meist sehen sie den Punkt gar nicht (so auch hier), und manchmal heißt es einfach ich "soll mich nicht so anstellen".

Hallo Alrik,
das tut mir richtig leid. Das hätte mich auch getroffen.

Liebe Grüße

Penny
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

Natürlich war ich wütend. Als ich dann sah, daß sie im Garten meiner Großeltern (im gleichen Ort) auch noch eine Sonnenblume herausgerissen und in den Müllsack gestopft hatten, war ich so erschüttert, daß ich nicht mehr konnte. Ich konnte nicht mehr, und habe sogar angefangen, zu weinen, was bei mir sehr selten passiert. Der Punkt ist der, daß ich so etwas nicht könnte. Ich bin nicht in der Lage, irgendein Lebewesen willentlich zu töten (außer in Ausnahmefällen), uns sie reißen einfach die Pflanzen heraus ! Und erwarten auch noch, daß ich sie wieder einpflanze ! Sie reißen sie heraus, geben ihre Verantwortung an dem Vorgang ab, und ich kann mich darum kümmern, sie wieder irgendwo einzupflanzen.

Hinzu kommt, daß - egal, welche Gefühlsäußerung ich habe - es ihnen völlig uninteressant ist. Wutanfälle bewirken grundsätzlich nichts, da sie vollkommen von sich überzeugt sind. Sie sind überzeugt, stets das Richtige zu tun, und auf mich wird überhaupt nicht eingegangen. Ich bekommen dann Sätze zu hören wie "deine Meinung interessiert jetzt überhaupt nicht", oder "was du meinst ist völlig irrelevant".

Egal was ich tue, ich mache es falsch.

Edit : Ich glaube, den Rest sende ich lieber via PN, das wird mir dann doch zu persönlich.
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Beitrag von Penny »

Hallo Alrik,

Bei dir ist nichts verkehrt. Verkehrt ist es immer, zu überzeugt davon zu sein, dass man selbst das Richtige tut und andere verkehrt davor sind. Stichwort Selbstgerechtigkeit und Engstirnigkeit.

Übrigens haben viele Gärtner damit ein Problem, dass sie dank ihres Berufes erst eine Sensibilität für Pflanzen bekommen und sie dann oft beschneiden oder herausreißen müssen.

Herzliche Grüße

Penny
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

Ja, das kann ich mir vorstellen. Gärtnern wäre eigentlich mein Lieblingsberuf ... ja, wenn ich nicht ständig schneiden und umpflanzen müsste, und am Ende "meine Kinder" auch noch verkaufen ... :roll:

Ich gebe zu, da bin ich vielleicht etwas *zu* empfindlich, aber mir ist alles Leben heilig (außer Parasiten, da setzt mein Verstand aus).
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elfenbeinin

Beitrag von elfenbeinin »

Lieber Alrik,

auch ich bin´s berührt und gerührt. Fremd ist es auch mir nicht.
Bei mir waren´s erst gestern wieder die Brüder, die da unter der Lieblosigkeit, Hartherzigkeit und dem eisigen Schweigen der Eltern -noch- leiden, auch nach außen hin gut spürbar und sichtbar ... der eine 23, der andere 28 und beide wohnen noch daheim und haben quasi kein eigenes Leben ... lassen sich aber auch nicht helfen und wissen alles besser ... was mich aber dennoch beschäftigt, ist die meine Machtlosigkeit und Hilflosigkeit bei dem kranken Familiengeflecht. Und irgendwie empfinde ich den gestrigen Tag immer noch als ein bißchen energiefressend.

Was mich an der Stelle interessiert. Hast du deinen Eltern schon mal Reiki gegeben, Alrik? Ich bisher nicht. Weder den Eltern, noch den Brüdern. Irgendwie wehrt sich da alles in mir und schreit und will nicht.

Wie ist das bei den anderen?
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Lehrling
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Beitrag von Lehrling »

Aber vielleicht wäre Reiki auf die Situation heute eine Hilfe oder noch besser, auf die Anfangssituation der Familie?
In so manche Situation rutscht man erst komisch rein, es rüttelt sich fest, eh' man es richtig mitbekommt und steckt dann so fest drin, daß man allein nicht mehr rauskommt.
Und wenn dann Reiki draufkommt, wird vielleicht das festrütteln verhindert und es bleibt/ wird alles etwas lockerer.
Denn viele Sachen geschehen nicht aus böser Absicht, sondern aus Unvermögen und Unwissen.

Denk ich jetzt mal so ganz spontan


liebe Grüße
Lehrling
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Beitrag von Ameise »

Hm, ich habe meinem Vater mal Reiki gegeben, auf die Hüfte, als er eine Zerrung ? Verrenkung ? dort hatte. Viel gesagt hat er aber nicht dazu. Bißchen skeptiscxh ist er allemal.

Meine Mutter dagegen lehnt sowas völlig ab und vermutet scheionbar, ich sei in den unheilvollen Einfluß einer Sekte geraten ...

Hinzu kommt, daß sie sich aus Berichten in der Presse grundsätzlich das herauspickt, was ihr Weltbild bestätigt ... neulich war im Fernsehen oder Radio so ein Bericht, indem die Kosten für Reiki-Einweihungen genannt wurden, und das offenbar als Geldmacherei bezeichnet wurde. Prompt frug sie mich aus, "ob ich auch so viel Geld ausgeben würde". Also nun eine Sekte, die das Geld aus den Taschen zieht ?
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