Hallo Thomas,
ich glaub, es ist schon gar kein Widerspruch mehr. Ein Wölkchen zieht grad von dannen (grins) und gibt die Sicht frei.....
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass ich eine Situation beurteilen können muss, um zu handeln. Ich muss mir ein Bild machen, um daraus eine angemessene, vernünftige Handlung abzuleiten.
Jetzt denke ich, dass ich manchmal zu schnell mit zu wenigen Informationen zu einem zu beengenden Urteil komme, das den beteiligten Menschen nicht gerecht wird. (Es gibt in dieser Hinsicht aber auch noch schlimmere als mich
)
Ich werde mal ausprobieren, den Rahmen weiter zu stecken und mir öfters kein Urteil zu erlauben. Mal sehen, was dann passiert.
Eine Freundin von mir urteilt wenig, geht viel davon aus, dass sie nicht genug Infos hat, um etwas zu beurteilen. Sie unterstellt anderen wenig (was die wohl denken), räumt aber viele Möglichkeiten ein. Diese lässt sie alle offen, weil, könnte ja so oder anders sein. Die Konsequenz ist, das sie weniger handelt. Sie vertraut dem Lauf der Dinge und fährt nicht schlecht dabei. Der hausgemachte Stress reduziert sich jedenfalls beträchtlich.
Je alltäglicher die Situation, desto konkreter muss vermutlich das Bild sein, das ich mir mache - ich verwies oben schon mal auf den Berufsalltag. Da ist für philosophische Betrachtungen oft wenig Raum. Da werden Infos gesammelt, Entscheidungen getroffen, gehandelt, zackig - fertig, das muss sitzen.
Für Situationen, von denen ich mich betroffen fühle, ist vielleicht eine gute grundsätzliche Frage: Muss ich das überhapt bis zur persönlichen Ebene vorlassen?
Ich glaub, das wird schon wieder ein anderes Thema, lassen wir es erstmal dabei....
Sehr inspirierend das Thema... vielleicht sollten wir den Thread umbenennen in "Endlosthread über Verantwortung, Liebe, Wertung und was uns sonst noch so alles einfällt....
Liebe Grüße
Penny